Was ich an Neufundländern so mag

„Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht!“ – mit dieser Aussage trifft bzw. traf es der beliebte deutsche Schauspieler Heinz Rühmann auf den Punkt.

Ein treuer Begleiter, der in jeder Lebenslage zur Seite steht, Traurigkeit und Fröhlichkeit bei seinem Herrchen oder Frauchen gleichermaßen erkennt und auf die entsprechende Stimmungslage eingeht, der das Leben abwechslungsreich und freudig gestaltet  – „Ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum.“ (Carl Zuckmayer).

Groß, kräftig, liebevolle und wache Augen, ein dichtes Fell, ein freundliches und hilfsbereites Wesen – so präsentiert sich der Neufundländer, eine von der Fédération Cynologique Internationale anerkannte Hunderasse, die bei Liebhabern auch als „Neufi“ oder „Bär“ bekannt ist.

Die Herkunft  dieser Rasse

Die ursprünglich von der kanadischen Insel Neufundland stammende Hunderasse mit dem muskulösen Körperbau und der dennoch geschmeidigen Beweglichkeit sowie der hohen Lernbereitschaft, der schnellen Auffassungsgabe und der Liebe zum Wasser diente einst vorrangig als Arbeitshund. So wurde der Neufundländer unter anderem von den heimischen Fischern für das Auslegen und Einholen der Fischernetze oder das Ziehen von Karren und Fischerboten eingesetzt.

Viele Geschichten ranken sich zudem um den Neufundländer als Rettungshund auf dem Wasser, bei mehreren Geschehnissen wurden Vertreter der Hunderasse zum Retter von Ertrinkenden oder gestrandeter Schiffe, Letzteres indem das Tier mit einem Seil im Maul zum Schiff schwamm und so eine Verbindung zu den menschlichen Rettern herstellte.

Das Ziehen von Schlitten und damit die Beförderung von Fracht und Passagieren in den kalten Wintermonaten gehört(e) zum Teil ebenfalls zu den Aufgabenbereichen der widerstandsfähigen und kräftigen Neufundländer.

Heute mehr ein Haustier als ein Nutztier

Heutzutage ist der Neufundländer wegen seiner kinderfreundlichen, gutmütigen und ausgeglichenen Art und seiner relativ hohen Reizschwelle insbesondere als Familienhund bekannt und erweist sich als treuer Begleiter mit Beschützerinstinkt, wird jedoch auch im Bereich der Rettungsarbeit und für andere Tätigkeiten im und am Wasser sowie zum Blindenführer ausgebildet. Mit anderen Hunden versteht sich der Neufundländer in der Regel ausgesprochen gut.

Ausgewachsene Rüden besitzen eine Widerristhöhe von etwa 71 cm und bringen um die 68 kg auf die Waage. Ausgewachsene Hündinnen sind mit einer Widerristhöhe von circa 66 cm und einem Gewicht von etwa 54 kg zwar kleiner als ihre männlichen Artgenossen, aber dennoch imposant.

Ein starker Knochenbau, ein muskulöser Körper, ein massiver, ausdrucksvoller Kopf sowie ein kräftiger Hals sind für den Neufundländer ebenso kennzeichnend wie die im Verhältnis eher kleinen, anliegenden Ohren, eine kräftige, mit langem, dichten Haar bedeckte Rute sowie sein wasserundurchlässiges Stockhaar.

Ein mäßig langes, gerades (eventuell leicht gewelltes) Deckhaar sowie eine dichte, weiche Unterwolle sind typisch. Neben schwarz als geläufiger Farbe mit weißen Abzeichen an Brust, Zehen bzw. Rutenspitze sind als Farbgebung ferner weiß-schwarz (hier gibt es entsprechende Vorgaben zur Farbverteilung) sowie braun mit gegebenenfalls weißen Abzeichen an Brust, Zehen bzw. Rutenspitze vertreten. Diese Farbgebungen gelten als Rassestandard (typisches Merkmal) der Fédération Cynologique Internationale, andere Variationen sind möglich, allerdings in der Zucht als Fehlfarben nicht erwünscht. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es weltweit teilweise unterschiedliche Rassestandards gibt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung wird von diversen Quellen mit unterschiedlichen Werten angegeben und beträgt demnach in etwa zwischen 8 und 12 Jahren. Grundsätzlich ist der majestätisch anmutende Neufundländer eine in Deutschland vergleichsweise seltene Hunderasse.